Nachhaltigkeit sichtbar machen: ESG-Implementierung & Klimabilanz
Ausgangssituation:
Unser Kunde ist ein Unternehmen im Heimtierbedarf, das neben Zubehör auch Lebendtiere, wie Kleinnager, Vögel und Fische (vertreibt. Ein besonderes Merkmal ist das Streben nach neuen Standards im Tierschutz sowie das Angebot eines erlebnisorientierten Einkaufsumfelds. Durch Eigenmarken im Premium-Segment will das Unternehmen gezielt zum Wohl und zur Gesundheit der Tiere beitragen. Angesichts des zunehmenden regulatorischen Drucks sowie wachsender gesellschaftlicher Erwartungen rückte das Thema Nachhaltigkeit auch bei diesem Kunden stärker in den strategischen Fokus. Obwohl das Unternehmen bereits viele Maßnahmen im Sinne der Nachhaltigkeit umgesetzt hat, erfolgte bislang keine strukturierte Datenerfassung oder Berichterstattung. Eine systematische Auseinandersetzung mit internen Antriebsfaktoren und externen Erwartungen war daher der nächste logische Schritt. Ziel ist es, diese Leistungen sichtbar zu machen, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und eine fundierte Nachhaltigkeitsstrategie inklusive Klimabilanz zu entwickeln. Den Auftakt bildete eine Stakeholderanalyse, auf die eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse zur Identifikation wesentlicher Themen folgte. Derzeit befindet sich das Projekt in der Phase der ESG-Datenerhebung.
Problem:
Das Unternehmen agiert in einem komplexen Stakeholderumfeld mit teils stark divergierenden Erwartungen von preissensiblen Kunden über tierschutzorientierte Kunden bis hin zu Banken, Lieferanten oder Mitarbeitenden mit unterschiedlichen Nachhaltigkeitsansprüchen. Obwohl bereits viele relevante Maßnahmen im Unternehmen existieren, fehlte bislang eine strukturiertes und ganzheitliches Datenmanagement, um diese Leistungen zu dokumentieren und in eine strategisch ausgerichtete Nachhaltigkeitsstrategie- sowie kommunikation zu überführen. Ohne methodisch saubere Analyseprozesse und Priorisierung bestand die Gefahr, zentrale Anforderungen zu übersehen, Potenziale ungenutzt zu lassen oder regulatorische Vorgaben der CSRD nicht rechtzeitig zu erfüllen. Es wurde daher ein strukturierter, mehrstufiger Ansatz gewählt, um diese Herausforderung proaktiv zu meistern.
Zielsetzung:
Ziel des Projekts ist es, die Anforderungen der Stakeholder sowie die gesetzlichen Anforderungen ganzheitlich umzusetzen, indem relevante Stakeholder identifiziert, deren Perspektiven integriert und wesentliche Nachhaltigkeitsthemen strukturiert erfasst werden. Auf dieser Grundlage sollen eine transparente, glaubwürdige Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, eine belastbare Klimabilanz erstellt und die Voraussetzungen für eine langfristige Berichterstattung geschaffen werden.
Lösungsansatz :
Um die Nachhaltigkeitsleistungen des Unternehmens sichtbar zu machen und die Stakeholder Anforderungen strukturiert umzusetzen, wurde ein mehrstufiger Projektansatz gewählt. Den Auftakt bildete ein fundierter Dialog mit den Stakeholdern. Relevante interne und externe Gruppen, darunter Mitarbeitende, Führungskräfte, Kunden, Lieferanten und Banken wurden identifiziert, priorisiert und durch Interviews, Fragebögen sowie eine Online-Kundenumfrage eingebunden. Dabei wurden vielfältige Sichtweisen erfasst und deren Relevanz für die strategische Ausrichtung des Unternehmens bewertet.
Die Erkenntnisse aus dem Stakeholderdialog flossen in die doppelte Wesentlichkeitsanalyse ein, bei der ESG-Themen systematisch erfasst und beurteilt wurden. Parallel startete die strukturierte Erhebung bestehender Nachhaltigkeitsdaten, die aufgrund zahlreicher bereits laufender Maßnahmen zwar inhaltlich reichhaltig, jedoch teilweise fragmentiert war. Teil dessen ist die Erstellung einer Treibhausgasbilanz mit der Entwicklung gezielter Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen.
Auf Basis dieser Vorarbeiten wird derzeit eine konsistente ESG-Datenbasis aufgebaut. Ziel ist es, daraus eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie abzuleiten. Und eine eine zukunftsorientierte und glaubwürdige Nachhaltigkeitskommunikation aufzubauen, die regulatorischen Anforderungen standhält.
Projektkomponenten:
- Durchführung Markt – und Umfeldanalyse
- Durchführung Stakeholderdialog mittels Interviews, Online-Umfragen und Priorisierung in Stakeholdermatrix
- Durchführung der doppelten Wesentlichkeitsanalyse
- Aufbau einer ESG-Datenbasis
- Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie
- Planung und Umsetzung einer Klimabilanz
- Aufbau eines zukunftsorientierten Nachhaltigkeitsreporting
Von der RS GROUP besetzte Projektrollen:
- Nachhaltigkeitsexpert:in (Fokus: Strategie, CSRD, THG Bilanzierung)
- Projektmanagement
Projektkomponenten:
Die Ergebnisse des Stakeholderdialogs lieferten fundierte Einblicke in die Erwartungen und Wahrnehmungen verschiedenster Anspruchsgruppen. Besonders wertvoll war die differenzierte Betrachtung innerhalb einzelner Gruppen – etwa zwischen Kunden mit Fokus auf Preis, Tierschutz oder Inhaltsstoffe. Diese Erkenntnisse flossen direkt in die doppelte Wesentlichkeitsanalyse ein, bei der ESG-Themen systematisch bewertet wurden. Die Wesentlichkeitsbewertung bildet heute die Grundlage für strategische Schwerpunktsetzungen.
Ein zentrales Zwischenergebnis ist die Erkenntnis, dass bereits viele nachhaltige Maßnahmen im Unternehmen bestehen, deren Strukturierung, Erhebung und Weiterentwicklung nun systematisch erfolgt. Die ESG-Datenbasis befindet sich derzeit im Aufbau. Parallel wird die Entwicklung einer unternehmensspezifischen Nachhaltigkeitsstrategie vorbereitet. Die Klimabilanz hilft, die unternehmensweiten Emissionen erstmals konsistent zu erfassen und gezielte Reduktionsmaßnahmen zu entwickeln. Insgesamt wurde ein belastbares Fundament gelegt, auf dem sowohl eine glaubwürdige Nachhaltigkeitskommunikation als auch eine zukunftsorientierte CSRD-Berichterstattung aufbauen können.