Aufbau eines vollständigen LkSG-Managementsystems
Ausgangssituation:
Große Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitende sind durch gesetzliche Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) zur Einhaltung menschenrechtlicher und umweltbezogener Sorgfaltspflichten verpflichtet. Im Rahmen der Sorgfaltspflichten müssen Unternehmen ihre Lieferanten jährlich sowie anlassbezogen mittels Risikoanalyse auf mögliche Risiken überprüfen, um mögliche Verstöße gegen Menschenrechtsrisiken und Umweltbelange rechtzeitig zu identifizieren oder im besten Fall durch Präventionsmaßnahmen zu verhindern. Darüber hinaus müssen neben internen Governance-Strukturen, Strukturen für eine jährliche Berichterstattung über die Sorgfaltspflichten entwickelt werden.
Problem:
Die Komplexität internationaler Lieferbeziehungen, die Vielzahl an Lieferanten sowie fehlende digitale Prozesse erschweren es vielen Unternehmen, den Anforderungen strukturiert und überprüfbar nachzukommen. Daher benötigen viele Unternehmen, neben methodischer auch operativer Unterstützung in der Umsetzung, um den gesetzlichen Anforderungen nachzukommen und interne Prozesse darauf abzustimmen.
Zielsetzung:
Ziel des Projekts war die vollständige Umsetzung der LkSG-Anforderungen inklusive Risikomanagement, Lieferantenbewertungen, Präventionsmaßnahmen und Berichtserstellung. Der Fokus lag dabei auf einer langfristigen Verankerung der Prozesse im Unternehmen und der Übergabe des LkSG-Managements an die verantwortlichen Personen im Unternehmen.
Lösung:
Das Projekt verfolgt einen integrierten Ansatz, der sowohl fachliche als auch prozessuale und technologische Dimensionen berücksichtigt. Zunächst wurde mit Hilfe eines Tools eine Risikoanalyse bei den direkten durchgeführt. Zur Vertiefung dessen fanden parallel dazu Lieferantenbefragungen statt, um Informationen direkt aus erster Hand zu erfassen. Im Rahmen des Risiko-Managements wurden außerdem konkrete Maßnahmen zur Prävention und Abhilfe potenzieller Risiken erfasst und falls nötig neu definiert und implementiert. Zudem wurden unternehmensinterne Governance-Strukturen angepasst und Mitarbeitende geschult, das Beschwerdemanagement weiterentwickelt und begleitende Dokumente wie Grundsatzerklärungen, Prozessbeschreibungen und einen BAFA Bericht erstellt.
Projektkomponenten:
- Durchführung einer menschenrechts- und umweltbezogenen Risikoanalyse mittels Tool
- Konzeption und Durchführung von Lieferantenbefragungen
- Erweiterung bestehender Risiko-Management Strukturen, wie z.B. Ableitung und Umsetzung weiterer Präventions- und Abhilfemaßnahmen und Weiterentwicklung des Beschwerdemechanismus
- Einführung und Etablierung von Governance-Strukturen
- Durchführung von Menschenrechtsschulungen
- Erstellung von begleitenden Dokumenten (Grundsatzerklärung, Prozessdokumentation)
- Beantwortung des BAFA-Fragebogens 2024 (nicht veröffentlicht)
Von der RS GROUP besetzte Projektrollen:
- Nachhaltigkeitsexpert:in (Fokus LkSG, HinSchG und Risikomanagement)
- Expert:in Compliance und Governance Prozesse
- Projektmanagement
Projektergebnisse:
Im Rahmen des Projekts wurde ein ganzheitliches LkSG-konformes Risikomanagementsystem aufgebaut. Die Lieferanten wurden auf menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken überprüft. Risiken wurden systematisch erfasst, bewertet und dokumentiert. Darüber hinaus wurden Governance-Strukturen fest im Unternehmen verankert und alle erforderlichen Dokumente – einschließlich der Grundsatzerklärung und der Prozessdokumentationen – erstellt. Die Vorbereitung zur Beantwortung des BAFA-Fragebogens sind abgeschlossen, sodass erfüllte Sorgfaltspflichten nachvollziehbar und regulatorisch nachgewiesen werden können.