Unsere wichtigsten Erkenntnisse und Tipps für Unternehmen zur CSRD-Berichterstattung
Nach einem Jahr CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) möchten wir unsere Erfahrungen und Learnings aus der Praxis teilen, um Unternehmen bei der erfolgreichen Implementierung und Berichterstattung zu unterstützen. Nachhaltigkeit ist nicht nur eine Leidenschaft, sondern ein zentraler Treiber für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit – und wir haben zentrale Erkenntnisse zusammengefasst, die dabei unterstützen, Chancen im Bereich Nachhaltigkeit optimal zu nutzen und strategisch einzusetzen.
1. Bestandsanalyse: Der erste Schritt zur CSRD-Umsetzung
Viele Unternehmen haben bereits Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit ergriffen, oft ohne sich dessen bewusst zu sein. Die Bestandsanalyse hilft, bestehende Aktivitäten sichtbar zu machen und gleichzeitig regulatorische sowie branchenspezifische Anforderungen zu identifizieren. Sie bildet eine solide Grundlage, um Nachhaltigkeitsthemen strategisch im Unternehmensumfeld zu verankern.
Unsere Empfehlungen:
- Das Unternehmensumfeld und das Geschäftsmodell sollten detailliert analysiert werden, da dies entscheidend für die Berichterstattung ist
- Unterschiedliche Umfelder (z. B. ländlich vs. urban) erfordern angepasste Ansätze, um den Erwartungen der Stakeholder gerecht zu werden
Hinweis: Wirtschaftsprüfer sehen möglicherweise Prüfungshemmnisse, wenn diese Analysen nicht gründlich durchgeführt werden und Unternehmen auf generische Antworten setzen.
2. Stakeholderdialog: Ein Schlüssel zu nachhaltigen Lösungen
Die Einbindung von Stakeholdern ist essenziell, um soziale und ökologische Herausforderungen nachhaltig zu bewältigen. Ein effektiver Stakeholderdialog schafft langfristigen Mehrwert für alle Beteiligten und unterstützt Unternehmen dabei, tiefgreifende Veränderungen zu erzielen.
Vorteile eines effektiven Stakeholderdialogs:
- Ermöglicht Unternehmen, die Ursachen komplexer Herausforderungen besser zu verstehen und gezielte Maßnahmen zu ergreifen
- Fundierte Risikoanalysen, um systemische Themen wie Kinderarbeit zu adressieren
- Fördert den aktiven Austausch, durch den Unternehmen wertvolle Einblicke und ein tieferes Verständnis der Bedürfnisse aller Beteiligten gewinnen
Praxisbeispiele:
- Soziale und ökologische Probleme gemeinsam angehen: Unternehmen können systemische Risiken wie Kinderarbeit durch fundierte Risikoanalysen und Zusammenarbeit mit Stakeholdern effektiv angehen
- Langfristige Wirkung: Der Dialog bietet eine Plattform, um nachhaltige Maßnahmen zu entwickeln, die auch langfristig Wirkung zeigen
3. Wesentlichkeitsanalyse: Der Kompass für Nachhaltigkeit
Im komplexen Umfeld aus regulatorischen Anforderungen und steigenden Erwartungen hilft die Wesentlichkeitsanalyse, den Fokus auf die wichtigsten Themen zu legen. Die Wesentlichkeitsanalyse schafft Klarheit über relevante Nachhaltigkeitsthemen und bildet die Grundlage für eine CSRD-konforme Berichterstattung sowie die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie.
Drei zentrale Perspektiven:
- Stakeholder-Perspektive: Welche Themen sind für Stakeholder relevant?
- Impact-Materialität: Wie wirken sich Unternehmensaktivitäten auf Umwelt und Gesellschaft aus?
- Finanzielle Materialität: Welche gesellschaftlichen und ökologischen Aspekte beeinflussen die Geschäftstätigkeit?
Die Ergebnisse werden in einer Wesentlichkeitsmatrix dargestellt und dienen als Grundlage für die CSRD-konforme Berichterstattung sowie die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie.
4. Datenerhebung: Wie starten wir damit?
Die Datenerhebung für die CSRD ist eine der größten Herausforderungen für Unternehmen. Besonders komplex ist die Vielzahl der relevanten Datenpunkte sowie der Einbezug der gesamten Wertschöpfungskette – von Lieferanten bis hin zu Kunden.
Unsere Tipps für den Einstieg:
- Klare Verantwortlichkeiten und Prozesse: Definieren Sie von Beginn an, wer für die Erfassung, Überprüfung und Bereitstellung der einzelnen Datenpunkte zuständig ist. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Daten vollständig und rechtzeitig zur Verfügung stehen.
- Strategische Kontextualisierung: Hören Sie nicht bei der reinen Datensammlung auf. Nutzen Sie die erhobenen Daten aktiv, um strategische Ziele zu definieren und operative Maßnahmen abzuleiten, die die Nachhaltigkeitsperformance Ihres Unternehmens verbessern.
- Ganzheitlicher Fokus: Berücksichtigen Sie die gesamte Wertschöpfungskette, um Nachhaltigkeit umfassend abzubilden. Beziehen Sie Daten aus Zuliefererbeziehungen und nachgelagerten Prozessen ein, um eine ganzheitliche Betrachtung sicherzustellen. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern und die Einführung geeigneter Reporting-Standards entlang der Lieferkette.
Chancen durch effektive Datennutzung:
- Erfüllung regulatorischer Anforderungen: Eine strukturierte Datenerhebung unterstützt nicht nur die Einhaltung der CSRD, sondern schafft auch Transparenz für Wirtschaftsprüfungen.
- Nachhaltigkeitsstrategie stärken: Durch die Verbindung von Daten mit strategischen Zielen können konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen und sozialen Standards abgeleitet werden. Beispiele sind die Reduktion von CO₂-Emissionen oder die Förderung fairer Arbeitsbedingungen.
- Wettbewerbsvorteile schaffen: Unternehmen, die Daten zielgerichtet einsetzen, positionieren sich als Vorreiter in der Nachhaltigkeit und erhöhen ihre Attraktivität für Investoren, Kunden und andere Stakeholder.
Eine strukturierte Datenerhebung ermöglicht nicht nur die Einhaltung der CSRD, sondern schafft Mehrwert für die Nachhaltigkeitsstrategie und verbessert die Wettbewerbsposition.
5. Berichtsstrategie: Erfolgreiche Nachhaltigkeitsberichterstattung
Eine abgestimmte Berichtsstrategie ist essenziell, um Transparenz und Effizienz in der CSRD-Berichterstattung sicherzustellen. Eine durchdachte Berichtsstrategie muss eng mit der Nachhaltigkeitsstrategie abgestimmt sein. Sie erfordert eine klare Planung und Dokumentation, um sowohl Transparenz als auch Effizienz zu gewährleisten.
Unsere drei wichtigsten Learnings:
- Nachhaltigkeitsstrategie und Berichtsstrategie abstimmen:
- Ziel: Kurz-, mittel- und langfristige Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie müssen in der Berichterstattung abgebildet werden
- Transparenz: Zeigen, welche Themen aktuell noch nicht im Fokus stehen und welche in Zukunft priorisiert werden
- Ambitionen: Mutige Ziele und langfristige Verpflichtungen klar kommunizieren, um Fortschritte messbar zu machen
- Regulatorik trifft Redaktionsplanung:
- Investor Relations früh einbinden: Klärung, welche Themen in den Geschäftsbericht und welche in den Nachhaltigkeitsbericht gehören
- Redundanzen vermeiden: Ein strukturierter Redaktionsplan hilft, Doppelarbeit und überflüssige Inhalte zu minimieren
- Dokumentation und Protokolle:
- Relevanz der Dokumentation: Die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen und Ergebnissen ist essenziell, insbesondere für die Wirtschaftsprüfung
- Frühzeitige Planung: Dokumentation von Ergebnissen und Entscheidungen von Anfang an berücksichtigen, um am Jahresende keine Lücken zu haben
Bereit für den nächsten Schritt?
Nachhaltigkeit ist ein fortlaufender Prozess, der strategisches Handeln erfordert. Von der Bestandsanalyse bis hin zur vollständigen CSRD-Berichterstattung bieten wir Unterstützung, um Unternehmen auf diesem Weg zu begleiten.
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