Agile Organisationen – wer hypt der bleibt
Nichts ist so beständig wie der Wandel – 2500 Jahre später ist dieses Zitat von Heraklit aktueller denn je. Die Märkte drehen sich mit zunehmender Geschwindigkeit, Produkte und Dienstleistungen unterscheiden sich kaum mehr voneinander – die Märkte sind gesättigt.
Wir erleben eine signifikante Verschiebung der Marktmacht in Richtung des Kunden, welcher sich durch die voranschreitende Digitalisierung und Vernetzung in einem Umfeld vermeintlicher Markttransparenz wiederfindet.
Als Organisation reicht es in diesem Umfeld nicht mehr aus, auf sich verändernde Bedingungen zu reagieren – vielmehr ist es nötig potentielle Veränderungen möglichst früh zu antizipieren, anzutreiben und sogar mitzugestalten.
Doch sind die klassischen Organisationsstrukturen hierfür geeignet?
Das Projektmanagement hat es vorgemacht: Gerade bei lang andauernden Projekten können sich Anforderungen oder Rahmenbedingungen schnell ändern. Sind die einst gesteckten Ziele am Ende noch gültig und aktuell? Flexible Lösungen waren somit gefordert – was den Wandel von den klassischen, statischen Ansätzen hin zu den modernen, agilen Methoden oder Hybridlösungen bewirkte.
Ist somit die agile Organisation nun die Antwort auf volatile Marktbedingungen?.
Dabei sind die Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Transformation von einer klassischen, hin zu einer agilen Organisation die Elemente der klassischen Organisationslehre:
"Kultur und Werte“, „Strategie und Führung“, „Struktur und Prozesse“, welche durch die neue Triebkraft „Technologie und Werkzeuge“ erweitert werden müssen. Es kann vom magischen Viereck der agilen Organisation gesprochen werden.
Doch reicht es nicht aus agile Projektmanagementmethoden über das Gerüst der klassischen Organisationslehre zu stülpen und agile Tools zu adaptieren. Vielmehr ist im Voraus eine individuelle Betrachtung einzelner Organisationseinheiten nötig, da nicht alle Bereiche einer Organisation gleichermaßen für die Transformation in agile Strukturen geeignet sind. So sind nach unserer Erfahrung beispielsweise Bereiche mit einer starken Verbindung zu direkten und indirekten Markteinflüssen für eine Transformation prädestinierter als unterstützende Bereiche wie beispielsweise Risikobewertung oder Controlling.
Zudem sind neben den organisatorischen Einschränkungen ebenso die Grenzen der IT-Infrastrukturen zu berücksichtigen. Agilität nämlich bedeutet einen hohen Grad an Business IT-Alignement und einen klaren Fokus auf schnelle flexible Umsetzung. In der Lebenswirklichkeit unserer Kunden ist die IT jedoch von einer Vielzahl komplex verzahnter Systeme geprägt, die auch kleine Änderungen oftmals zu langwierigen Herausforderungen machen.
Hieraus wird die eigentliche Herausforderung der Transformation hin zu einer agilen Organisation deutlich:
Da sich nicht alle Bereiche gleichermaßen für agile Strukturen eignen, besteht die zwingende Notwendigkeit darin, eine Balance zwischen den klassischen und den agilen Organisationsbereichen zu schaffen und gleichermaßen entstehende Spannungen zu vermeiden.
Für viele Unternehmen wird nach unserer Einschätzung nach einer aktuell stark überzogenen Erwartungen an „die agile Organisation“ eine Desillusionierung und danach im Idealfall eine erfolgreiche Mischform folgen.
Wir, die Strategieaktivierer, entwickeln für und mit unseren Kunden pragmatische Lösungen und bringen diese zur erfolgreichen Umsetzung.
Unser Managing Partner Ralf Sträter wird in diesem Jahr bei einer Reihe von Fachvorträgen von seiner Praxiserfahrung und bekannten Herausforderungen in diesem spannenden Umfeld berichten.
Wir halten Sie mit diesem Newsletter auf dem Laufenden.
Bleiben Sie uns treu!
Herzlichst,
Kai Rommel Ralf Sträter